Myanmar: Bevölkerung und Wirtschaftskontext (2024)
Bevölkerung: ca. 54,6 Millionen
Nominales BIP: ca. 600 Mrd. USD (2024), moderates Wachstum 2–4 % pro Jahr
Medianalter: 29,2 Jahre, relativ junge Bevölkerung
Wirtschaftswachstum: Seit 2021 deutlich verlangsamt, 2024 geschätztes Wachstum 1–2 %, teilweise Rezession in bestimmten Sektoren aufgrund innerer Konflikte, internationaler Sanktionen und politischer Instabilität
1. Stärken Myanmars für KMU und Investoren
Ressourcen und Markt
Junge und zahlreiche Arbeitskräfte: 53,9 Millionen Einwohner, Medianalter 29,2, kostengünstige, meist jedoch gering qualifizierte Arbeitskraft
Reiche natürliche Ressourcen: Gas, Mineralien, Wasserkraft, landwirtschaftliche Flächen, Holz, Jade – noch weitgehend ungenutzt
Strategische geografische Lage: Schnittpunkt zwischen Indien, China und ASEAN mit Zugang zu dynamischen Märkten
Wachsender Binnenmarkt: Trotz niedrigem BIP pro Kopf zeigte Myanmar vor der politischen Krise eines der schnellsten regionalen Wachstumsraten
Schlüsselsektoren: Energie (30 % der FDI), Industrie, Immobilien, Tourismus, Telekommunikation (nur 10 % der Bevölkerung hat Telefonzugang – enormes Wachstumspotenzial)
Wirtschaftliche Öffnung und Anreize
Regionale Integration: ASEAN- und RCEP-Mitglied, erleichtert Handel mit Nachbarländern
Steuerliche Anreize: 50-Jahres-Leasing von Grundstücken und Gebäuden (verlängerbar), Vorteile für Investoren nach dem Foreign Investment Law (FIL)
Attraktive Sektoren: Energie, Textilien, Agrarwirtschaft, Infrastruktur, Tourismus
Erfolgsgeschichten
Total (Frankreich): Seit 1992 präsent, Modell für „verantwortungsvolles Wachstum“, investierte in Offshore-Gasprojekte und soziale/umweltbezogene Programme
Telenor (Norwegen): Anfangs erfolgreich im Telekom-Bereich durch Marktöffnung und hohe Nachfrage
Französische KMU: Kosmetik-, Medizintechnik- und Tierfutterunternehmen etablierten sich erfolgreich, angezogen von über 60 Millionen Menschen und >6 % Wachstum vor 2021
2. Haupt-Herausforderungen für Investoren
Politische Instabilität und Sicherheit
Putsch (Februar 2021): Militär junta stürzte die zivile Regierung, führte zu internationalen Sanktionen, Bürgerkrieg und andauernder Unsicherheit
Wehrpflicht: Seit Feb. 2024 verpflichtender Militärdienst für Männer (18–35) und Frauen (18–27), Auswirkungen auf lokale Arbeitskräfte und Expats
Internationale Sanktionen: US- und EU-Sanktionen gegen Staatsbanken und junta-nahe Unternehmen erschweren Finanztransaktionen
Schwieriges Geschäftsumfeld
Schwaches Bankensystem: Devisenrestriktionen, Mangel an Fremdwährung, Schwierigkeiten bei Gewinnrückführung
Infrastruktur: Häufige Stromausfälle, unzureichende Straßen und Häfen, Abhängigkeit von Generatoren
Bürokratie und Korruption: Aufwendige Verwaltung, komplexe Importlizenzen, mangelnde Transparenz
Inflation und Währungsabwertung: Kyat verlor mehr als die Hälfte seines Werts gegenüber USD seit 2021, steigende Geschäftskosten
Soziale und ökologische Risiken
Ethnische Konflikte und Menschenrechte: Ausbeutung von Ressourcen (Jade, Holz, Mineralien) häufig mit Gewalt und Vertreibung verbunden
Naturkatastrophen: Erdbeben der Stärke 7,7 im März 2025 und zerstörerische Monsun-Saisons verschärften humanitäre Bedürfnisse
Schwache Umweltstandards: Abholzung, unregulierte Bergbauaktivitäten, Reputationsrisiken für ausländische Unternehmen
Beispiele für Rückschläge
Telenor und Ooredoo: Telekom-Anbieter verließen Myanmar (2022–2023) aufgrund von Sanktionen und Instabilität
Wasserkraftprojekte: Mehrere Dämme (z. B. Myitsone, seit 2011 suspendiert) durch lokale Opposition blockiert
Europäische KMU: Einige reduzierten oder stellten Aktivitäten ein wegen logistischer Probleme, Sanktionen und sinkender Nachfrage
3. Empfehlungen für Investoren
Lokale Partnerschaften: Zusammenarbeit mit burmesischen oder regionalen Partnern zur Navigation von Regulierung und politischen Risiken
Sorgfältige Due Diligence: Partnerbeziehungen zu Junta oder Sanktionen prüfen; soziale und ökologische Auswirkungen bewerten
Resiliente Sektoren priorisieren: Agrarwirtschaft, erneuerbare Energien (Solar, Wasserkraft), technologieadaptierte Branchen (Telekom, Fintech)
Unterstützungsnetzwerke nutzen: Handelskammern (z. B. CCI France Myanmar), Inkubatoren und Beratungsdienste für Markteintritt
4. Ausblick 2025–2026
Schwaches Wachstum: BIP bleibt niedrig, bedingt durch Konflikte, rückläufige Exporte und stark gesunkene FDI (651,9 Mio. USD 2023–24 vs. 5,5 Mrd. USD vor 2021)
Begrenzte, aber reale Chancen: Chinesische, thailändische und singapurische Investoren aktiv, besonders in Industrie und Energie; China führender Investor (>3 Mrd. USD 2021–2023)
Erwartete Stabilisierung: Verbesserung abhängig von demokratischem Übergang und Sanktionen, aber kurzfristig keine schnellen Veränderungen
Population: Approximately 54.6 million (2024 estimate).
Nominal GDP: Around USD 600 billion (2024), with moderate growth (2–4% annually).
Median Age: 29.2 years, reflecting a relatively young population.
Economic Growth: Growth has slowed sharply since 2021, with estimates of 1–2% in 2024, and even recession in certain sectors due to internal conflicts, international sanctions, and political instability.


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